Marianne Brandt née Liebe, geboren 1893 in Chemnitz, Deutschland, schuf ein wegweisendes Oeuvre, das eine weite Vielfalt von Disziplinen umfasst: Malerei, Bildhauerei, Fotografie und Design. 1911 begann Brandt ihre Ausbildung an einer privaten Kunstakademie in der Weimarer Republik und wurde später an der Bauhausschule angenommen. Dort lernte sie Malerei unter Fritz Mackensen und Robert Weise, um schließlich in die Bildhauerei zu wechseln und dort unter Richard Engelmann zu studieren. 1919 heiratete Marianne Brandt den norwegischen Maler Erik Brandt. Sie führte ihr Studium im Staatlichen Bauhaus Dessau fort und erweiterte dort ihre Fähigkeiten, indem sie Kurse besuchte, die von Josef Albers, László Moholy-Nagy, Paul Klee und Wassily Kandinsky gehalten wurden.
Zwischen 1924 und 1929, arbeitete Brand in einer Metallwerkstatt unter der Aufsicht von Moholy-Nagy, wo sie zahlreiche Designs entwarf, die heute als moderne Ikonen gelten, wie beispielsweise die Teekanne mit Sieb von 1924. Durch ihre Arbeit in der Metallwerkstatt, deren Leitung sie schließlich übernahm, erhielt sie viele Aufträge, sowohl künstlerische als auch industrielle Produkte zu entwickeln und zu entwerfen - einschließlich einer Reihe von Designs für die Leuchtenfirma Körting & Mathiesen, für die sie 1928 die Kandam Tischlampe entwarf. 1929 arbeitete Marianne Brandt für eine kurze Zeit in Walter Gropius’ Architektenfirma. Dort überwachte sie Design und Herstellung massenproduzierter und modularer Möbel. Später arbeitete sie als als Leiterin der Design Abteilung für angewandte Künste in den Ruppelwerken in Gotha.
Marianne Brandt begann sich aus ihrer professionellen Karriere zurückzuziehen und wandte sie sich wieder der Malerei und Fotografie zu. Sie wurde für ihre Experimente mit Stilleben und Selbstportraits bekannt. Diese späten Arbeiten, besonders ihre Fotomontagen, tauchten in den 1970er Jahren auf und gewannen an Zuspruch..
Brandts Arbeiten werden vom British Museum, Bauhaus Archiv und dem Marianne Brandt Haus in Chemnitz gesammelt.