Der Bildhauer, Designer, Architekt und Kunsthandwerker Isamu Noguchi wurde als Isamu Gilmour 1904 als Sohn des japanischen Poeten Yonejiró (Yone) Noguchi und der amerikanischen Schriftstellerin Leonie Gilmour in Los Angeles geboren. Als er zwei Jahre alt war, zog er mit seiner Mutter nach Japan. 1918 kehrte er in die Vereinigten Staaten zurück, um eine High School in Indiana zu besuchen. Vier Jahre später schloss er diese unter seinem Wahlnamen Sam Gilmour ab und schrieb sich an der Columbia Universität in New York ein, um Medizin zu studieren. Aufgrund seines immer größer werdenden Interesses an der Bildhauerei, begann er 1924 damit, die Abendschule der Leonardo Da Vinci Art School zu besuchen. Bald danach flog er von der Columbia und nannte sich nun Isamu Noguchi. 1927 gewann er ein Guggenheim-Stipendium und reiste nach Paris, um dem Bildhauer Constantin Brancusi zu assistieren.
Die Sorgfalt in der Bildhauerei, die Noguchi dort kennenlernte, beeinflusste den Sinn für seine Ästhethik. Seine Arbeit, die sich über Bildhauerei, Gärten, Möbel, Beleuchtung, Architektur, Bühnenbild und Keramik erstreckte, war durch Einfachheit und organische Abstraktion, das Verwischen künstlerischer Disziplinen und gleichzeitig durch Experimentierfreudigkeit und die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern gekennzeichnet.
1929 kehrte Noguchi in die Vereinigten Staaten zurück und machte die Bekanntschaft mit R. Buckminster Fuller und der Choreographin Martha Graham. Durch diese Freundschaften entstanden einige kreative Kooperationen. Von 1930 bis 1932 reiste Noguchi nach Paris, Peking und Japan und ließ sich besonders von antiken, buddhistischen Steingärten inspirieren. 1937 entwarf er sein erstes massenproduziertes Stück, die Zenith Radio Nurse Gegensprechanlage. 1942 eröffnete er ein Studio im New Yorker Viertel Greenwich Village.
Während des Zweiten Weltkriegs engagierte Noguchi sich für die Verbesserung der Lebensumstände internierter japanischer Amerikaner in den Vereinigten Staaten. Nach der Hochzeit mit dem japanischen Filmstar Yamaguchi Yoshiko kehrte Noguchi im Jahr 1950 nach Japan zurück, um an der Keiõ Universität einen Gedenkgarten für seinen Vater zu entwerfen. 1951 trug er zum Wiederaufbau Japans bei, indem er der Stadt Gifu half, die Papierlaternenindustrie durch Modernisierung des Designs wieder aufleben zu lassen.
1961 wandelte er eine Fabrik auf Long Island, New York, in eine Wohnung und ein Studio um. Dieser Ort wurde letztendlich zum Noguchi Museum. Später unterhielt er Designstudios in Japan und den USA. Von 1950 bis 1980 entwarf Noguchi Steingärten für die UNESCO in Paris, die Yale Universität und für das Israel-Museum in Jerusalem, außerdem Bühnenbilder für die Choreographin Merce Cunningham und Möbel für Händler wie Herman Millerund Knoll Inc. / Knoll International.
Im Jahr 1988 verstarb Noguchi in New York.