Der dänische Bildhauer und Keramikkünstler Arne Bang wurde 1901 in Frederiksberg in eine Künstlerfamilie geboren. Sein Vater war der Maler Christian Bang, seine Schwester die Balletttänzerin Edel Wagner (1898-1978) und sein ältester Bruder der Glasdesigner und Architekt Jacob E. Bang (1899-1965), mit welchem er regelmäßig an Projekten für den Glashersteller Holmegaard zusammenarbeitete.
Zwischen 1920 und 1925 wurde Bang an der Königlich Dänischen Kunstakademie unter der Leitung des dänischen Bildhauers Einar Utzon-Frank zum Bildhauer ausgebildet. 1925 reisten Bang und sein Bruder zur Weltausstellung in Paris, um zu dem dänischen Pavillon des Architekten Kay Fisker beizutragen. Durch die Ausstellung lernte Bang japanisches Kunsthandwerk kennen, welches seine späteren Arbeiten stark beeinflusste.
1926 gründeten Bang und Royal Copenhagens Designer Carl Halier (1873-1948) gemeinsam das Keramikstudio KBS Copenhagen Stentøjsbrænderi. Obwohl das Studio nur für sehr kurze Zeit in Betrieb war (1926-27), wurde die dort produzierte Keramik sowohl von der Presse als auch von Kritikern hoch gelobt. 1928 nahm Bang sein Studium wieder auf und machte im folgenden Jahr seinen Abschluss. Sein Abschlussprojekt war die Skulptur A Fallen Warrior, für welche er mit der Goldmedaille der Akademie ausgezeichnet wurde. Die Skulptur wurde 1929 entworfen, 1932 ausgestellt und 1942 als Denkmal für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten aufgestellt. Andere bekannte Skulpturen Bangs sind das Portrait von Sophus Clausen (1928) und das Fladså-Troll (1944).
1929 fing Bang bei der Glashütte Holmegaard an und arbeitete gemeinsam mit seinem Bruder, welcher der künstlerische Leiter des Unternehmens war. Bang war für die Produktion von Steingut verantwortlich und verfolgte das Ziel, kostengünstige Stücke zu kreieren, die erschwinglich für die Masse der Bevölkerung waren. Es wird angenommen, dass er während der 1930er mehr als 10.000 Stücke pro Jahr für Holmegaard kreierte, darunter einfarbige Vasen, Teller und Schalen mit matten Glasuren. Während Bang für Holmegaard tätig war, übernahm das Unternehmen seine Produktionsrechte und verkaufte seine Stücke unter dem Markennamen Holmegaard Stentøj. Später wurde Bangs Steingutproduktion allerdings in ein Privatunternehmen im Rahmen Holmegaards umgewandelt.
1931 heiratete Bang die Organistin Olga Elise Brodthagen (1904-1974). Von ihren vier Kindern wurde ihr Sohn Jacob Bang (1932-2011) ein erfolgreicher Keramikkünstler, Designer und Bildhauer.
1951 begann Bang an der technischen Hochschule der Holmegaard Glaswerke zu unterrichten. Während der 1950er hatte er außerdem Lehraufträge am Internat Herlufsholm und der katholischen Schule in Næstved als Zeichenlehrer.
Bang starb 1983. Heute sind seine Arbeiten Teil der ständigen Sammlung des dänischen Designmuseums, des Vejen Kunstmuseums und des Næstved Museums.