Alessandro Mendini wurde 1931 in Mailand geboren. Durch seine Arbeit als Architekt, Designer, Journalist und Herausgeber, trug Mendini zur Entwicklung der weltweiten Wertschätzung für italienisches Design bei und fokussierte sich dabei besonders auf neomodernes, avantgardistisches Design und einer Zusammenführung von Kunst, Design und Architektur.
Mendinis Werke erstrecken sich über Grafiken, Möbel, Inneneinrichtungen, Architektur, Bühnenbild, Schriftstellerei und Malerei. Er machte 1959 seinen Abschluss am Politecnico di Milano und begann seine Karriere im Studio des Künstlers und Designers Marcello Nizzoli. Er war Herausgeber der beliebten Zeitschriften Casabella (1970 - 1976), Modo und Domus (beide 1979 - 1985). 1979 trat er als Partner von Ettore Sottsass und Michele De Lucchis in das Studio Alchimia - einem Vorreiter der Memphis Gruppe - ein, bevor er 1982 die Domus Academy mitbegründete. 1989 rief er mit seinem Bruder Francesco das Architekturbüro Atelier Mendini in Mailand ins Leben, wo er bis zu seinem Tod im Februar 2019 arbeitete.
Zu den bekanntesten Werken von Mendini zählen unter anderem der Proust Sessel für Cappellini (1978), eine barocke Form, die mit einem von Hand bemaltem bunten, pointillistischen Muster versehen ist, sowie die Neugestaltung des Groninger Museums in den Niederlanden (1994). Er entwarf Stücke für eine Vielzahl von Marken, darunter zeitgenössische Design-Ikonen wie Alessi, Swatch, Philips und Swarovski. Ein Beispiel hierür ist sein anthropomorpher Anna G. Korkenzieher (1994) für Alessi, der von seiner italienischen Designerkollegin und Freundin Anna Gili inspiriert wurde.
Zu Ehren seiner außergewöhnlichen Arbeiten wurde Mendini 1979 und ein weiteres Mal 1981 der Compasso d’Oro verliehen. Außerdem wurde er von der Architectural League of New York geehrt und zum Chevalier des Arts et Lettres in Frankreich ernannt. 2014 erhielt er zudem den Europäischen Preis für Architektur. Seine Werke sind unter anderem in den ständigen Sammlungen des Metropolitan Museum of Art und des Museum of Modern Art in New York sowie im Centre Georges Pompidou in Paris zu sehen.