Eero Saarinen (1910-1961), ein in Finnland geborene Amerikaner, war Industriedesigner und Architekt. Er gehörte zu den Pionieren des neofuturistischen Stils, das den Modernismus im Amerika um die Mitte des 19. Jahrhunderts neu definierte. Als Sohn des einflussreichen Architekten Eliel Saarinen (1873-1950) und der Bildhauerin und Textildesigner Lola Gesellius Saarinen (1979-1968), zeigte Saarinen bereits in jungen Jahren ein großes Interesse am Design und an der Architektur. Im Alter von 13 Jahren wanderte er mit seiner Familie nach Amerika aus. Dort studierte er später Bildhauerei und Möbeldesign an der durch Bauhaus inspirierten Cranbrook Academy of Art in Michigan. (Auch sein Vater lehrte dort). Dort befreundete er die zukünftigen Design Berühmtheiten Charles Eames (1907–1978) und Florence Knoll (gebürtig Schust, geb. 1917). Im Jahr 1929 setzte er seine Ausbildung an der Paris’s Académie de la Grande Chaumière fort. Anschließend studierte er an der Yale University und erhielt 1934 seinen Abschluss in Architektur.
Im Jahr 1936 trat Saarinen dem Architekturbüro seines Vaters bei, das nach dessen Tod 1950 zu Eero Saarinen & Associates umgetauft wurde. Zu seinen bekanntesten Projekten zählen die Gateway Arch in St. Louis, Missouri (1947), das General Motors Technical Center in Warren, Michigan (1956), das Hauptterminal der Dulles International Airport in Washington, D.C. (1958) und das TWA Terminal am Kennedy International Airport (1962).
Außer Saarinens zahlreichen architektonischen Errungenschaften, pflegte er auch eine erfolgreiche Karriere im Möbeldesign. Im Jahr 1940 arbeitete er mit Charles Eames zusammen und entwarf eine Kollektion von Stühlen aus Sperrholz. Diese belegten den ersten Platz in jeder Kategorie des durch das Museum of Modern Art in New York gesponserten Wettbewerbs Organic Design in Home Furnishings. Obwohl die Stühle nie in Produktion gingen, entwarf Saarinen zahlreiche weitere ikonische Stücke für seine Freunde Hans und Florence Knoll, darunter das Grasshopper Lounge Chair und Ottoman (1946), Womb Chair und Ottoman (1948), und die Tulip Collection (1956)—seine wohl bekannteste Serie, die Beistellstühle und Sessel, als auch Couchtische, Esstische und Beistelltische umfasst.
Saarinen verstarb im Alter von 51 Jahren während einer Operation zur Entfernung eines Hirntumors. Seine Geschäftspartner Kevin Roche und John Dinkeloo von Saarinen & Associates führte seine zehn verbleibenden Projekte zu Ende.
Saarinen, der als Designer im Amerika der Nachkriegszeit tätig war, ist für die Einführung kurvenförmiger, organisch anmutender Formen in seinem architektonischen als auch in seinem industriellen Werk bekannt geworden. In seiner Berufslaufbahn erhielt Saarinen zahlreiche Preise und Auszeichnungen. So wurde er 1952 zum Fellow der American Institute of Architecture ernannt und 1962 posthuman mit der AIA Gold Medal ausgezeichnet. Saarinens Designs wurden weltweit in Ausstellungen präsentiert, darunter das National Building Museum in Washington D.C. und das Museum of Finnish Architecture in New York.