Der Ursprung des französischen High-End Möbelunternehmens Ligne Roset liegt im Jahr 1860, als der junge, ehemalige Kellner Antoine Roset (1841-1893) eine Holzwerkstatt in einem kleinen Dorf in der Ain Region in Ostfrankreich eröffnete. Seine Firma Veuve A. Roset war darauf spezialisiert Gehstöcke und Sonnenschirme herzustellen.
Als sich der Stil der Kleidung Ende des 19. Jahrhunderts änderte, verlagerte das Unternehmen seinen Fokus auf die Produktion von Gestellen für Stühle und Hocker. Nachdem Antoine Roset 1893 verstarb, konzentrierte sich das Unternehmen ausschließlich noch auf Möbelproduktion. Antoine wurde zunächst von seiner Frau Marie-Victorine (1854-1923) beerbt und anschließend von seinem Sohn Emile (1882-1946) in den 1910er Jahren. 1936 produzierte Roset seine ersten Polstersitze, vorwiegend aus Leder.
1946 ging das Unternehmen dann mit Jean Roset (1920-1999) in die dritte Generation über, der der Marke Roset zu internationalem Renommee verhalf. In den Nachkriegsjahren richtete er das Unternehmen so aus, dass es den Bedürfnissen des kriegsbedingten Wiederaufbaus entsprach und setzte vorwiegend auf den Vertragsmarkt, für den die Firma moderne, skandinavisch-inspirierte Einrichtungskollektionen entwarf, die in Schulen, Universitäten, Krankenhäusern und öffentlichen Einrichtungen eingesetzt werden konnten. Mitte der 1960er Jahre schuf Roset zunehmend experimentellere Designs, meist unter Verwendung von Dacron Polyesterfaser für den Privatkundenmarkt. Dazu gehört beispielsweise Bernard Govins Asmara Modular Sofa (1966) sowie Michel Ducaroys Adria Lounge (1968)
1973 war schließlich ein entscheidendes Jahr für Roset: Das Unternehmen benannte sich um zu „Ligne Roset“, die ersten markeneigenen Einzelhandelsgeschäfte öffneten und das ikonische, kissenartige Togo Sofa von Michael Ducaroy kam auf den Markt. Zur ungefähr gleichen Zeit stiegen Pierre und Michel ins Unternehmen ein und bildeten damit die mittlerweile vierte Generation, die das Unternehmen auch aktuell noch führt. Großen Anteil an der gewachsenen Reputation im 21. Jahrhundert hat die sehr künstlerische Herangehensweise von Ligne Rosets Kollektionen, so zum Beispiel das Zen Sofa von Claude Brisson (1986), das Profile Sofa von Jean Nouvel (1988), das Jean Charles Sofa von Jean-Charles de Castelbajac (1988), das Facet Sofa von Ronan & Erwan Bouroullec (2005), das Moel Sofa von Inga Sempé und das Pumpkin Sofa, welches ursprünglich 1971 von Pierre Paulin entworfen und schließlich ab 2008 von Ligne Roset produziert wurde.