Piero Dosi, Niente a che vedere, 1998, Öl auf Leinwand

Piero Dosi erhielt seine Ausbildung am Liceo Artistico in Ravenna, wo die Lehrer zumeist Schüler von Luigi Varoli waren, und besuchte weitere Gravur- und Designschulen zwischen Florenz und Mailand. Gegen Ende der 1960er Jahre begann er seine Karriere als figurativer, aber antirealistischer Maler, der mit der Zeit ein bevorzugtes Thema in Selbstporträts fand. In den 1970er und 1980er Jahren überwiegt bei ihm eine hyperrealistische Herangehensweise an die Figuration, aber die fast fotografischen Darstellungen der Subjekte (Porträts und Selbstporträts) werden durch scheinbare Risse, Schriften, Überlagerungen, die die Collagetechnik imitieren, und Details, die an die körperlichen Deformationen von Francis Bacon erinnern, verschmutzt. Dann festigt er seine Beziehung zur Natur und findet in einer originellen und unschönen Mischung aus Futurismus, Fauvismus und Pointillismus noch nie dagewesene vitalistische Akzente: Aspekte, die nach einer fast abstrakten, informellen und manchmal sogar dekorativen Pause (1990er Jahre) in sein Werk zurückkehren.