Der Architekt und Designer Josef Hoffmann wurde 1870 in Prossnitz, Mähren (im heutigen Tschechien) geboren. Er studierte an der Senior State Commercial and Technical School in Brünn. Nach einem Jahr als praktizierender Designer in Würzburg zog er nach Wien, wo er schließlich den Rest seines Lebens verbrachte. Dort studierte er zwischen 1892 und 1895 an der Akademie der Bildenden Künste Wien unter Karl von Hasenauer und Otto Wagner. Von 1896 bis 1897 arbeitete er in Wagners Wiener Studio. Hoffmann war einer der Mitbegründer der Wiener Secession. Diese Vereinigung Bildender Künstler (darunter Gustav Klimt und Carl Moll) setzte sich für einen modernen und experimentellen Kunstbegriff ein. Hoffmanns zahlreiche Beiträge in Form von Installationen im Rahmen von Ausstellungen zur Wiener Secession waren allesamt vom Wiener Jugendstil gekennzeichnet und verhalfen ihm dazu, sich einen Namen zu machen. 1899 wurde er zum Professor der Wiener Kunstgewerbeschule ernannt und hielt diese Professur bis er 1936 in den Ruhestand ging. Er lehrte in den Fächern Architektur und angewandte Kunst, sowie in den Metall- und Emaille-Werkstätten.
Um 1900 wurde Hoffmann Verfechter des Gesamtkunstwerks, das sich durch die Vereinigung von Architektur und Innenarchitektur auszeichnet und die Handarbeit hervorhebt. Ab 1903 war er neben Koloman Moser Mitbegründer und künstlerischer Leiter der neuen Wiener Werkstätten. 1905 verließ er die Secession und erhielt den Auftrag, das Palais Stoclet in Brüssel zu entwerfen, das er 1911 fertig stellte. Das Stoclet sollte zu Hoffmanns wichtigstem Architekturprojekt werden. Während seiner erfolgreichen 50-jährigen Karriere entwarf Hoffmann alles von Textil- bis Möbeldesigns über Mode, Schmuck und Gebäude für namhaftes Klientel wie Lobmeyr und Lötz. Später legte er seinen Schwerpunkt auf Wohnungsbau. Ästhetisch entwickelte sich sein Werk vom Jugendstil zu etwas minimalistischeren geometrischen Formen bis hin zum Neoklassizismus.
Er verstarb 1956 in Wien.