Moderne skandinavische Steingutschale von Erik Nyholm, Dänemark, 1960er

Einzigartige, wandhängende Schale aus Steinzeug des dänischen Künstlers Erik Nyholm, die in den 1960er Jahren in seinem Atelier hergestellt wurde. Die Schamotte-Steinzeugschale ist mit einer erstaunlich dicken Glasur in Erdfarben verziert. Die Keramiken von Erik Nyholm sind keine angewandte Kunst. Es ist visuelle Kunst, die für die Augen bestimmt ist, wie Landschaften oder Waldböden, um den Blick schweifen zu lassen. Schalen, Reliefs und Gefäßformen werden aus Ton geformt und mit Glasur eingefärbt - und mit allen möglichen Materialien: Asche, Erde, Sand oder Kies, Glas- oder Porzellanscherben, die nach dem Brennen Struktur geben und die Farben noch verstärken. Erik Nyholm (1911-1990) fand die Inspiration für seine keramischen Arbeiten in der Natur. Auf Spaziergängen in seiner Heimatregion Jütland sammelte er Kies, Moorerde und Glasscherben, die er in seine Landschaftsmotive einbaute. Erik Nyholm begann eigentlich als Maler, aber auf Drängen seines engen Freundes Asger Jorn legte Nyholm den Pinsel beiseite und widmete sich der Keramik. Seine Arbeiten unterschieden sich deutlich von den zeitgenössischen Strömungen in der dänischen Keramikkunst. Während die Künstler von Den Kongelige Porcelænsfabrik, Kähler und Saxbo versuchten, die Glasuren, Formen und Techniken zu verfeinern, die ihre Vorgänger entwickelt hatten, wollte Nyholm Bilder schaffen, keine angewandte Kunst. Ausgehend von einfachen Grundformen, runden Schalen, Reliefs und Gefäßen, schuf er eine Vielzahl keramischer Bilder, in denen die Erfahrung des Materials und seine Verwandlungen in den Brennvorgängen in hohem Maße spürbar sind. Erik Nyholm führte auch eine Reihe größerer Dekorationen aus, darunter die keramische Wanddekoration von Jean Dubuffet im Jahr 1977 für das Kunstmuseum Silkeborg, heute Museum Jorn. Die Werkstatt wurde zu einem Treffpunkt, und neue Generationen von Künstlern und Töpfern suchten seine Hilfe und Anleitung. Erik Nyholm selbst war bis zuletzt bestrebt, in seinen eigenen Werken neue Wege innerhalb der jahrhundertealten künstlerischen Ausdrucksform der Keramik zu beschreiten.