Man Ray, Fotografie von Henri Matisse, 1920er, Silbergelatineabzug, gerahmt

Porträt von Henri Matisse, fotografiert von Man Ray, um 1930. Posthumer Abzug vom Originalnegativ von Pierre Gassmann aus dem Jahr 1977. Gelatinesilber-Bromid. Der als Emmanuel Radnitzky (Philadelphia, 1890 - Paris, 1976) geborene Man Ray nahm 1909 sein Pseudonym an und wurde zu einer der Schlüsselfiguren des Dadaismus und Surrealismus. Als einer der wenigen amerikanischen Künstler, die mit diesen Bewegungen in Verbindung gebracht wurden, lernte Ray in der New Yorker Galerie von Alfred Stieglitz und bei der Armory Show 1913 europäische Avantgarde-Künstler wie Pablo Picasso und Georges Braque kennen. Rays fotografisches Werk gilt als sein größter Erfolg, vor allem seine Porträts, Modefotografien und technischen Experimente mit dem Medium, wie die Solarisation und die Rayografien (Namensgeber für seine Fotogramme), die von den Surrealisten gefeiert wurden. "Ich fotografiere nicht die Natur", sagte er einmal. "Ich fotografiere meine Visionen." 1915 lernte er Marcel Duchamp kennen, mit dem er ein Leben lang befreundet war und der ihn beeinflusste; er zog nach Paris und praktizierte dort über 20 Jahre lang.