Die Geschichte des dänischen Möbelherstellers Sibast beginnt im Jahr 1908 mit der Eröffnung einer Holzwerkstatt des Tischlers Peder Olsen Sibast auf der dänischen Insel Fünen. Der Familienbetrieb wuchs durch die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts ständig weiter und im Jahr 1943 übernahmen Sibasts Kinder Emma, Ole und Helge die Leitung. Zusammen erlangten sie internationalen Ruhm. Laut Anna Sibast, eine angeheiratete Enkeltochter des Gründers, war “Emma verantwortlich für die Verwaltung, die Finanzen und das Personal. Ole spielte eine große Rolle im Verkauf, zum Beispiel an Hilton Hotels und das Weiße Haus, um hier ein paar zu nennen. Helge war die treibende Kraft in Design und Produktion.” In der Nachkriegszeit war Sibast einer der größten dänischen Produzenten für Stühle, Tische und Sideboards aus edlem Holz und wurde für die hohe Qualität der Handwerkskunst und die modernistischen Formen hoch gelobt.
Helge Sibast wurde von seinem Vater ausgebildet und war verantwortlich für viele der erfolgreichsten Entwürfe, darunter die beiden aus 1953 stammenden Stühle No. 7 Chair und No. 8 Chair. Außerdem beauftragte er erstklassige Designer jener Zeit, wie zum Beispiel Grete Jalk, um das Sibast Sortiment weiterzuentwickeln. Vor allem Arne Vodder arbeitete zischen den 50ern und 70ern sehr häufig mit Sibast zusammen. Es ist anzumerken, dass Vodder im Jahr 1957 den ersten Preis der X Triennale in Mailand für das No. 29A Sideboard für Sibast gewann.
In den 80er Jahren ging die Vorliebe für modernes dänisches Mobiliar zurück und der Erfolg nahm ab. 1984 - ein Jahr vor dem Tode Helges - verkaufte die Familie das Unternehmen, behielt aber klugerweise das Urheberrecht für die meisten seiner erfolgreichen Designs. Im Jahr 2012 belebten Ditlev und Anna, die vierte Sibast Generation, die Firma wieder und produzieren heute einige der kultigsten Werke aus der Jahrhundertmitte sowie einige neue Entwürfe mit dem gleichen Spirit.