Bildhauer und Möbeldesigner Harry Bertoia wurde in San Lorenzo, Italien, im Jahr 1915 geboren. Er ließ sich 1930 in den Vereinigten Staaten nieder und studierte an der Society of Arts and Crafts in Detroit, Michigan (1936) und der Cranbrook Academy of Art im nahegelegenen Bloomfield Hills, Michigan (1937 - 39). Dort begegnete er Walter Gropius, Edmund N. Bacon und Charles & Ray Eames. Er unterrichtete Metallverarbeitung und entwarf abstrakten Metallschmuck.
1943 zog Bertoia nach Kalifornien, um dort mit Charles und Ray Eames für die Evans Products Company zu arbeiten. Ungefähr zur gleichen Zeit begann er außerdem damit, Skulpturen zu kreieren. Im Jahr 1950 ließ er sich in Bally, Pennsylvania, nieder, wo er sein eigenes Möbel- und Skulpturenatelier eröffnete. In seinen Möbeldesigns dieser Zeit wurden geschweißte und verformte Drähte verarbeitet. Zu dieser Designart gehört der Bertoia Stuhl (1952), dessen verchromte Stahldrähte sich durch das Gewicht des auf dem Stuhl Sitzenden neu formen. Der Möbelhersteller Knoll International vermarktete mehrere Versionen dieses Stuhls und das davon gewonnene Honorar gab ihm die Chance, sich hauptsächlich der Bildhauerei zu widmen.
Von Eero Saarinen’s General Motors Technical Center in Detroit wurde 1953 eine erste seiner zahlreichen großen Skulpturen in Auftrag gegeben. Diese zeichnete sich durch große, organische Formen und strukturierte Details aus. Zu späteren Aufträgen gehören die am Dulles International Airport in Virginia angebrachte Wandgestaltung von 1963 und ein Brunnen für das Philadelphia Civic Center 1967. 1960 begann Bertoia damit, sich auf die Kreation von Klangkörpern zu konzentrieren. Die im Allgemeinen als Sonambient bekannten Skulpturen bestehen größtenteils aus mehreren vertikal angebrachten Metallstangen, die eine Bandbreite an Geräuschen erzeugen, wenn sie aufeinanderschlagen.
Seine Werke sind Teil mehrerer Sammlungen, darunter jener des Walker Art Centers in Minneapolis, im Brooklyn Museum in New York, im Detroit Institute of Arts, im Cleveland Museum of Art, im Kemper Museum of Contemporary Art in Kansas City und im Smithsonian American Art Museum in Washington, DC.
Bertoia verstarb im Jahre 1978 in Barto, Pennsylvania.