Giovanni (Gio) Ponti wurde 1891 in Mailand geboren und studierte Architektur am Polytechnikum. Nachdem er im Ersten Weltkrieg gedient hatte, arbeitete er als künstlerischer Leiter für die angesehene Keramikfirma Richard-Ginori. Zwischen 1923 und 1927 arbeitete er mit den Architekten Mino Fiocchi und Emilio Lancia zusammen. 1928 gründete er sowohl sein eigenes Architekturbüro als auch die berühmte Zeitschrift Domus. Mit den Veröffentlichungen in Domus - und später mit jenen in Lo Stile, die auch von ihm gegründet und von 1941 bis 1947 herausgegeben wurde - nahm Ponti für mehr als 50 Jahre Einfluss auf internationale Designvorlieben.
Um 1933 schloss er sich mit den Ingenieuren Antonio Fornaroli und Eugenio Soncini zusammen, um das Ponti-Fornaroli-Soncini Studio zu bilden, das eindeutig für Moderne stand und bis 1945 existierte. 1950 gewann er den Auftrag für den Entwurf des kultigsten Gebäudes des zwanzigsten Jahrhunderts: das 32 Stockwerke umfassende Pirelli-Hochhaus in Mailand, das 1956 erbaut wurde. 1952 tat er sich mit dem Architekten Alberto Rosselli zusammen (Studio Ponti-Fornaroli-Rosselli); nach dem Tod Rossellis im Jahre 1976 setzte er die Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Partner Fornaroli fort.
Während seiner Laufbahn war Ponti in vielen verschiedenen Funktionen tätig, darunter Architekt, Industriedesigner, Handwerker, Professor, Maler, Herausgeber und Journalist. Zusätzlich zu seiner überaus erfolgreichen architektonischen Arbeit, waren auch seine anderen Entwürfe weitgehend und reichten von Kaffeemaschinen (darunter die weltweit erste im Jahr 1949) zu Beleuchtung und Möbel für Unternehmen wie Cassina, Artemide und Venini.