Timo Sarpaneva, der nach dem Krieg zu einem der gefeiertsten Designer Finnlands werden sollte, wurde 1926 in Helsinki in eine Familie aus Schmieden und Textilkünstlern geboren. Er studierte zwischen 1941 und 1948 Grafikdesign und technisches Zeichnen an der Taideteollinen Korkeakoulu (heute Aalto University School of Arts, Design & Architecture). 1949 gewann er einen Preis für Glasdesign der Riihimäki Glashütte und wurde im Jahr darauf von Karhula-Iittala als Designer und Ausstellungs-Programmierer eingestellt. Sarpanevas Entwürfe für Iittala brachten sowohl ihm als auch dem Unternehmen internationales Ansehen, besonders durch Ausstellungen auf der Triennale di Milano während der 1950er.
Von den modernen Prinzipien der Reduzierung und des Experimentierens beeinflusst, bereitete Sarpaneva den Weg für eine Reihe neuer Techniken und Formen im Glasdesign. Unter seinen ersten Innovationen bei Iittala war eine Dampfblas-Technik, die seine berühmten Lansetti/Lanzette (1952), Kajakki/Kajak (1953) und Orkidea/Orchidee (1952) Gefäße hervorbrachte. Um 1955-56 entwickelte Sarpaneva seine ikonische, industriell produzierte und hervorstechend gefärbte i-Linja Serie—zusammen mit dem kleingeschriebenen „i” das auch heute noch Iittalas Logo darstellt. Um die gleiche Zeit bezeichnete das US-amerikanische Magazin House Beautiful Sarpanevas Orkidea Vase als „The Most Beautiful Object of the Year” („Das schönste Objekt des Jahres”). Ein weiteres hervorstechendes Projekt Sarpanevas für Iittala war Finlandia (1964), eine Serie strukturierter Glasvasen, für die im Produktionsprozess grob behauene Holzformen verwendet werden.
Obwohl er vor allem für Glas in Erinnerung geblieben ist, entwarf Serpaneva außerdem Designs für Textilien, Teppiche, Keramik, Geschirr, Skulpturen und mehr. 1960 entwarf er eine gusseiserne Pfanne—bekannt wegen ihres Japan-inspirierten Teakgriffs—für W. Rosenlew & Co. Seine Suomi Teekanne für Rosenthal (1974) ist auch heute noch sehr begehrt bei Sammlern. Im Laufe seiner langen Karriere arbeitete Sarpaneva unter anderen mit Corning, Opa, Primo, Villayhtymä und Venini zusammen.
Unter Sarpanevas Auszeichnungen sind mehrere Grand Prix der Triennale di Milano (zwei 1954 und zwei 1957), der Lunning Prize (1956), der International Design Award des American Institute of Interior Designers (1963, 1969), und die Gold Medaille des italienischen Präsidenten (1976). Seine Werke können in Museen auf der ganzen Welt gefunden werden, darunter Museum of Modern Art, Metropolitan Museum of Art, Cooper-Hewitt, Victoria & Albert, Stedeliijk Museum, Nationalmuseum Stockholm und Designmuseum Helsinki.
Sarpaneva verstarb 2006 in Helsinki.