Marco Zanuso
Italien
Der italienische Architekt und Designer wurde 1916 in Mailand geboren. Nachdem er 1939 am dortigen Polytechnikum seinen Abschluss gemacht hatte, unterrichtete er Architektur, Design und Stadtplanung. 1945 eröffnete er sein eigenes Architektur- und Designstudio in Mailand.
In den späten 40ern begann Zanuso mit dem italienischen Hersteller Arflex zusammenzuarbeiten, um eine Möbelkollektion zu schaffen, die einen neu entwickelten Montageschaum und elastisches Tape verwendete. Davon überzeugt, dass diese neuen Materialien zu ästhetischen Ergebnissen führen würden, entwarf Zanuso eine Reihe an Werken für Arflex, die zu Kultstücken der Moderne wurden. Darunter waren der Lady Armchair von 1951, der auf Mailands IX Triennale die Goldmedaille gewann, das Sleep-o-matic Sofa von 1951, der Martingala Armchair von 1952 und der Fourline Armchair von 1964.
Zwischen 1957 und 1977 arbeitete Zanuso in Partnerschaft mit dem deutschen Industriedesigner Richard Sapper (1932 - 2015). Die beiden schufen eine neue Ästhetik, die als Techno-Funktionalismus bekannt wurde und aus einer Reihe an Radios und Fernsehern hervorging, die von ihnen entworfen wurden. Zu den erfolgreichen Werken der Partner gehören der Lambada Chair für Gavina (1959), der Doney 14 für Brionvega (1962) - der erste Transistor-Fernseher -, das Grillo Telefon für Siemens 1966 und eine Reihe an Häusern für die Ausstellung Italy: The New Domestic Landscape im New Yorker Museum of Modern Art im Jahr 1972. Zu den architektonischen Designs Zanusos gehören die Olivetti Fabrikgebäude in Buenos Aires und São Paulo (1955 - 1957), die IBM Fabrikgebäude in Mailand (1974) und das Piccolo Theater in Mailand (1998).
Als ein Designer, der nach der Verfeinerung der Industrialisierung von Produkten strebte, schuf Zanuso Werke, die experimentelle Materialien gänzlich nutzen, um ihre Verfügbarkeit zu erweitern. Farbenfrohe, synthetische Materialien und skulpturelle Formen charakterisieren seine Arbeit, Vorreiter in massenproduzierten Stücken. Er war auch Herausgeber der Zeitschriften Domus und Casabella. Als Gewinner von fünf Compasso d’Oro Auszeichnungen von 1956 bis 1985 können Zanusos Entwürfe in vielen Dauerausstellungen, wie dem MoMA in New York, der Triennale in Mailand und des Museums in Italien bewundert werden.
Im Jahr 2001 verstarb Zanuso in Mailand.