Der Möbelhersteller Fristho gehörte in den 1950ern und 60ern neben Pastoe, Artifort, Gispen und ‘t Spectrum zu den angesehensten niederländischen Möbelproduzenten. Das Unternehmen wurde 1921 in der Stadt Franeker als Friesche Stoel-en Houtwarenfabriek (Friesische Stuhl- und Holzfabrik), abgekürzt Fristho, gegründet. Es ist nicht bekannt, wer die Fabrik gründete, es wurde jedoch bestätigt, dass die Fabrik anfangs Holzstühle für den Heimatmarkt herstellte.
In den frühen 1950ern wendete sich Fristho aufstrebende Designern zu, die mit neuen Stilen arbeiteten, darunter der amerikanische Designer William Watting, der deutsche Designer Rudolf Glatzel und die dänische Designerin Inger Klingenberg (1932-1997). Insbesondere Wattings Modern Art Kollektion gab Fristhos neue Richtung hin zu Möbeln mit skandinavischen Einflüssen vor. 1956 wurden der chinesisch-niederländische Designer Kho Liang Ie (1927-1975) und der Grafikdesigner Wim Crouwel eingestellt um die Firma in eine neue Richtung zu führen, die von Innovationen und modernistischen Werten bestimmt war. Aus dieser Zusammenarbeit ging eine Möbelkollektion hervor, welche das JDL 225 Sideboard (1956) enthielt. Das Sideboard wurde für zu avant-garde für das zeitgenössische Publikum gehalten und daher nur relativ kurze Zeit produziert. International war das Sideboard allerdings sehr beliebt und die Kollektion wurde schließlich von Artflex in Mailand lizenziert.
In den 1950ern und 60ern wurde Fristho durch die Herstellung einer großen Bandbreite an modernen Möbeln sehr erfolgreich. Das Unternehmen produzierte Sideboards, Wandregal-Systeme, Couchtische und Esstische, die repräsentativ für europäisches Design der Nachkriegszeit wurden. Diese aus vorgefertigten Materialien produzierten Designs spiegelten eine neue, von Wohlstand und technischem Fortschritt geprägte Epoche wider. Unter den bekanntesten Designs sind Klingenbergs IK Stuhl (1950er), der eine zeitlos moderne Konstruktion aufwies und bis in die späten 1970er hergestellt wurde, Liang Ies J Serie (1956-60) und Copal Serie (1960-1963), welche beide ein riesiger kommerzieller Erfolg waren und Glatzels G-Serie Sideboard (1962), welches Teil der "Fries Design: Fristho" Ausstellung 2014 in den Niederlanden war.
In den 1970ern verkaufte Fristho Möbel in Städten wie Los Angeles, Paris, und Mailand. In den späten 1970ern bekam Fristho aufgrund der Wirtschaftskrise in den Niederlanden finanzielle Probleme und schloss 1978 für immer seine Tore. Heute sind die zwischen den 1950ern und 70ern hergestellten Stücke auf dem Vintage Markt sehr beliebt und werden für ihre Nachkriegs-Ästhetik gelobt.