Couchtisch von Rolando Hettner, Italien, 1950er

Erstaunlicher Couchtisch oder Beistelltisch, entworfen und handgefertigt von Rolando Hettner in den 1950er Jahren in Italien. Er besteht aus farbenfroher glasierter Keramik, die wie eine Meerespflanze oder Koralle geformt ist. Auf der Oberseite sehen Sie zwei Kreise und eine Unendlichkeitsform in der Mitte, die sanft in die drei frei geformten Füße übergeht. Zu den leuchtenden Farben gehören Ozeanblau, Himmelblau, Gold/Orange wie ein Sonnenuntergang, Steingrau und sogar Korallenrosa. Sie fangen die Atmosphäre der mediterranen Landschaft wirklich ein. Der Tisch ist mit einer runden Glasplatte ausgestattet. Er ist eher ein Kunstwerk, das als Tisch dient. In ausgezeichnetem Originalzustand. In Mailand arbeitete Hettner als Illustrator für die Zeitschrift von Elio Vittorini, genannt "II Politecnico", aber das Gehalt war so mager, dass er sich anderweitig Arbeit suchen musste. Als ihm ein bedeutender Keramikhersteller, die Fabrik Gabbianelli, eine Stelle anbot, nahm er sie an. Dies ermöglichte es ihm, in einem Bereich der Kunst zu arbeiten, den er in Deutschland gelernt hatte, bevor er sich zum Maler ausbilden ließ. Aufgrund der Entbehrungen des Exils und seiner heimlichen Aktivitäten war er schließlich gezwungen, diese vielversprechende Tätigkeit aufzugeben, als bei ihm Tuberkulose diagnostiziert wurde. Nachdem er einige Monate in einem Sanatorium in Cernusco verbracht hatte, ließ er sich mit José Repuzzi in der Nähe von Como nieder, wo sie eine alte Getreidemühle kauften und sie in eine Keramikfabrik umwandelten. In den fünfziger Jahren, nachdem er die italienische Staatsbürgerschaft erhalten hatte, galt er als einer der besten Keramiker Italiens, und 1951 wurde ihm eine Goldmedaille der Triennale von Mailand verliehen. 1958 schrieb er für die Zeitschrift "La Ceramica" (Die Keramik) eine Rubrik mit dem Titel "I consigli di Hettner" (Die Ratschläge von Hettner), die sich an die neue Generation italienischer Keramiker richtete. Trotz des mit dieser Veröffentlichung gewonnenen Ansehens kehrte er zur Malerei zurück.