Obwohl Getama einer der ältesten Möbelproduzenten Dänemarks ist, verbleibt der genaue Ursprung der Firma im Verborgenen. In den 1880ern eröffnete der junge Tischler Carl Petersen eine Werkstatt in der Kleinstadt Gedsted. Der Legende nach war er darum bemüht, eine Vielzahl an Geschäftsmöglichkeiten zu erkunden und begann 1899 in Zusammenarbeit mit dem Polsterer P. Thorup Seegras-Matratzen herzustellen. Die Firma nannte sich Gjedsted Tang Madratsfabrik und feierte schnell durch ihre qualitativen Produkte und wettbewerbsfähigen Preise in Dänemark Erfolge.
Als Peterson um 1925 starb, wurden die Werkstätten und die Matratzenfirmen an seine Söhne Frank und Aage Pedersen vererbt (irgendwo dazwischen entschieden die beiden ihren Namen mit einem „d“ zu buchstabieren). Obwohl die Matratzenfirma und die Werkstatt über Jahrzehnte hinweg als getrennte Einheiten funktionierten, waren sie immer synergetisch. In den 1940ern schlossen sich die beiden Firmen zu einer unter dem Namen Getama bekannten Firma zusammen.
In den Jahren des Zweiten Weltkriegs fielen den Pedersen Brüdern aufregende, modernistische Designs im Holzhandwerk auf, die auf den alljährlichen Cabinetmaking Guild Exhibitions in Kopenhagen ausgestellt wurden. Das Programm wurde ins Leben gerufen, um innovative Werke dänischer Designer und Handwerksmeister zu fördern sowie der ausländischen Konkurrenz zuvorzukommen. Unter den Architekten, die durch diese Ausstellungen erfolgreich wurden, befand sich auch Hans Wegner (1914-2007). Insbesondere sein Round Chair feierte im Jahr 1949 internationale Anerkennung und erhielt die Bezeichnung The Chair . In den frühen 1950ern luden die Pederson Brüder Wegner zu einer laufenden Zusammenarbeit ein, womit Getama der führende Hersteller von Wegners Designs wurde.
Getama war in der Nachkriegszeit ein recht beträchtliches Unternehmen. Wegner war zufrieden einen Partner zu haben, der seine Designs für den größeren, Mittelklasse Markt herstellte- und somit seine Zusammenarbeit mit luxuriöseren, handwerklichen Ateliers, wie das von Johannes Hansen, ergänzte. Die GE-290 Stühle und Sofas (1953), eine der ersten von Getama produzierten Kollektionen Wegners, wurde weitgehend in dänischen öffentlichen Räumen und Eigenheimen sowie außerhalb genutzt und zählt heute zu den Klassikern dänischen Designs. Weitere herausragende Werke der Zusammenarbeit waren der GE-673 Schaukelstuhl (1967), der GE-370 Sessel (1969) und der GE-460 Butterfly Stuhl (1977), einer der größten Verkaufsschlager Getamas.
In den 1990ern fielen schwierige Zeiten für Getama an. 1994 wurde das Unternehmen an John und Jesper Temp verkauft, die Besitzer der Temco Metallwarenfabrik. Mit der neuen Leitung, und einem pensionierten Wegner, strebte Getama nach einer neuen und frischen Design- Richtung. Um die Wende des 21. Jahrhunderts entwarf die großartige Nanna Ditzel die ultra- minimalistische Joy Bank (1999) und das geschwungene Mondial Sofa (2000) für Getama. 1999 bat das Unternehmen den damals 85-jährigen Wegner zu deren Jahrhundertfeier beizutragen, was die Herstellung des Century 2000 Sofas (1999) zu Folge hatte.
Seit Anfang 2000 fokussierte sich Getama darauf Stahl und Holz Möbel der Designer 2R Rasmussen & Rolff zu verkaufen, sowie maßgeschneiderte Sitzgelegenheiten für Auditorien und Konferenzsäle verschiedenster dänischer Botschaften, dem dänischen Militär, und dem Schauspielhaus des Königlichen Theaters in Kopenhagen herzustellen. Die Klassiker, einschließlich Wegners Venus Stuhl (1948), der ursprünglich bis in die 1950er Jahre von Fritz Hansen hergestellt wurde, gehen weiterhin in Produktion. 2015 erwarb Getama die Lizenz und das kultige Design wird heute GE-1936 genannt.
Abbildungen mit freundlicher Genehmigung von Getama